Wasserentkalkungsanlage – braucht man das wirklich?
Datum: 08. Sep. 2025 / Publiziert von Stephan / Abgelegt unter Heim & Garten

Die Themen Kalk und Wasserentkalkungsanlagen führen bei zahlreichen Personen zu Verwirrung. Die erste Frage, die sich die Mehrheit der Menschen stellt, lautet, wie sinnvoll die Anschaffung einer solchen Anlage tatsächlich ist und ob es nicht kostengünstiger wäre, den Kalk mit bewährten Haushaltsmitteln zu bekämpfen. Dieser Artikel dient als Einführung in die komplexe Thematik der Entkalkungsanlagen und unterstützt Sie dabei, den Nutzen einer solchen Anschaffung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu bewerten.
Eines der am weitesten verbreiteten Irrtümer bzgl. der Wasserentkalkung dreht sich um die Resthärte. Man liest häufig in spezialisierten Foren und auf Webseiten, dass bei Wasserentkalkungsanlagen besonders darauf zu achten ist, nicht unter einen Wert von 8° dH zu entkalken. Diese Aussage ist natürlich völliger Quatsch und dennoch weit verbreitet. Es lässt sich mit absoluter Sicherheit feststellen, dass ein niedriger Kalkwert keinesfalls schädlich ist und im Grunde der Hauptgrund für die Anschaffung einer Entkalkungsanlage darstellt. Dieser Wert erscheint konstruiert zu sein. Sollten Sie bereits davon Kenntnis erlangt haben, empfiehlt es sich, ihn rasch zu vergessen. Auch bei hochwertigen Entkalkungsanlagen ist es ratsam, eine minimale Resthärte zu belassen, da dies die Effizienz der Anlage erhöht. Ein Wert im Bereich von 3 bis 5° dH ist jedoch vollkommen ausreichend. Sollte der Kalkgehalt einen erhöhten Wert aufweisen, besteht erneut die Problematik der Bildung von Kalkablagerungen, die es zu vermeiden gilt.
Sorgt eine Wasserentkalkungsanlage für mehr Salz im Wasser?
Es besteht die weitverbreitete Annahme, dass der Einsatz einer Wasserentkalkungsanlage zu einer Erhöhung des Salzgehalts des aus den Leitungen fliessenden Wassers führt. Sollte diese Aussage für Sie ebenfalls ein hinreichender Grund gewesen sein, vom Erwerb einer Entkalkungsanlage abzusehen, möchten wir Ihnen auch in diesem Punkt beruhigende Auskünfte erteilen. Eine Wasserentkalkungsanlage funktioniert primär durch die Erhöhung des Natriumgehalts im Wasser, während der Salzgehalt unverändert bleibt. Der Betrieb solcher Anlagen basiert auf dem Prinzip des Ionenaustauschs, bei dem die kalkbildenden Ionen Magnesium und Kalzium zusammen mit dem Abwasser ausgespült werden. Dies gilt gleichermassen für den Salzgehalt.
Um eine Wasserentkalkungsanlage zu betreiben, wird ein spezielles Enthärtersalz eingesetzt. Dieses Salz stellt einen unverzichtbaren Bestandteil einer Entkalkungsanlage dar, da es die Regeneration des Tauscherharzes gewährleistet. Würde auf das spezielle Salz verzichtet, wäre eine Regeneration des Tauscherharzes nicht mehr möglich, was unweigerlich dazu führt, dass keine Härtebildner mehr aufgenommen werden können. Je nach Art und Typ der eingesetzten Anlage, steigt der Salzverbrauch dementsprechend an. Bei einem gewöhnlichen Einfamilienhaus und einem Wert von ca. 20° dH fallen in etwa 130 Kilo jährlich an. Diese Menge erscheint zunächst beunruhigend. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass durch den Einsatz einer Wasserentkalkungsanlage der Verbrauch von Wasch- und Spülmitteln im Vergleich zu Haushalten mit hartem Wasser erheblich reduziert wird.
Sparen mit einer Entkalkungsanlage – warum die Anschaffung so sinnvoll ist
Gerade in Haushalten mit hoher Wasserhärte merkt man den erhöhten Verbrauch von Wasch- und Spülmaschine deutlich. Durch das verkalkte Wasser wird deutlich mehr Waschmittel und Wasser benötigt, als es bei Haushalten mit geringer Wasserhärte der Fall ist. In den meisten Haushalten ist neben der üblichen Waschmaschine auch eine Spülmaschine vorhanden, was das Sparpotenzial zusätzlich erhöht. Es sollte zudem berücksichtigt werden, dass der Boiler bei geringem Kalkgehalt des Wassers seine Funktion deutlich effizienter erfüllt. Bereits eine Kalkschicht von lediglich 1 bis 2 mm kann die Effizienz und Leistung eines Boilers erheblich mindern.
Trotz der enormen potentiellen Kostenersparnis, die sich durch eine Wasserentkalkungsanlage ergibt, muss die potentielle Ersparnis für jeden Haushalt separat ermittelt werden. Eine erste Anlaufstelle stellen die örtlichen Wasserwerke dar, die einem genau sagen können, wie es um die Wasserhärte in der Gegend steht. Zudem macht es Sinn, einen Wasserenthärtungs-Spezialisten zu konsultieren, der sich zu Hause umsieht und alle Einrichtungsgegenstände ermitteln kann, durch welche sich die Vorteile einer Wasserentkalkungsanlage zeigen lassen. Bei dieser Gelegenheit kann dieser auch eine Einschätzung geben, welche Art und Grösse von Entkalkungsanlagen das beste Preis- und Leistungsverhältnis für die individuellen Anforderungen aufweisen.
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